Langsam teilte sich der Nebel vor ihnen, wie ein Vorhang, den man vorsichtig zur Seite schiebt, da man nicht weiß, ob man das, was dahinter steckt, wirklich sehen will. Die Sicht wurde frei, doch lag das wirklich in ihrem Interesse? Welche schrecklichen Dinge würden sich ihnen offenbaren? Plötzlich zeichnete sich der berüchtigte Turm vor ihnen ab. Mächtig. Imposant. Dominant. Seine Spitze wurde von grauen Wolken umtänzelt, die ihnen schelmisch den Anblick des Himmels verweigerten. Als wäre dies nicht schon genug, in dieser trostlosen Gegend. Doch einen Vorteil hatte es, dass sie endlich ihr Ziel erreicht hatten, denn somit hatten sie den Sumpf verlassen, der mit ihren Köpfen gespielt und einige von ihnen in Marionetten der Dunkelheit verwandelt hatte. Sie hatten Freunde verloren, Verbündete. Doch bald sollte alles ein Ende nehmen.
Eine finstere Figur schritt auf sie zu, die wie aus dem Nichts auftauchte. Sie trug eine Krone, ein gewaltiges Schwert ließ sich hinter dem Rücken erahnen und am Gürtel baumelte ein Kelch. Waren das die Krone und der Kelch? Also stimmte es: Er hatte bereits zwei der drei Artefakte. Schatten waberten um seine Gestalt, als würden sie sich wie von einer Sucht geplagt von seiner Ausstrahlung ernähren; ein schrecklicher Anblick. Doch noch grässlicher musste das Gesicht sein, wenn es so tief im Dunkel der Kapuze vergraben wurde, das nur seine purpur-leuchtenden Augen preisgab.
„Du und ich.“, spuckte er in abscheulichen Tönen. „Wir werden Vater Einlass gewähren. Wir werden mit seiner Hilfe die Welt zu jener machen, die er ersonnen hatte. Hörst du ihn nicht, wie er bereits ungeduldig am Tor klopft?“
Plötzlich bebte die Erde in einem Rhythmus, der dem Herzschlag eines gewaltigen Ungetüms glich. Bumm … Bumm … Bumm …
„Er wartet. Er wartet schon seit vielen, vielen Jahren.“ Der Fremde richtete seinen Kopf zum Himmel und suchte ihn ab, als könnte er den Ursprung des Pochens entdecken. „Und du weißt, wie zornig er ist, wenn man ihn warten lässt.“
Bumm … Bumm … Bumm …
„Komm. Nur gemeinsam können wir es schaffen.“
Bumm … Bumm … Bumm …
Bumm …
Ein Kommentar zu „Prolog“