Eine kulinarische Reise durch Falensia – Ein typisches Mittagessen in Fanstein

Die Männer und Frauen Fansteins sind den Reichtum des Waldes gewohnt und erfreuen sich deshalb häufig über delikate Schmankerl, die sich ein anderer kaum leisten könnte. Denn Dinge, die in anderen Regionen des Kontinents Hyderias horrende Summen kosten würden, sind hier in den ewigen Wäldern im Überfluss vorhanden, man muss nur wissen, wo man zu suchen hat.
Typischerweise teilen sich die eher rustikalen Gänge der Fansteiner nicht in solche auf, sondern jeder kann zu jeder Zeit essen, was noch am Tisch vorhanden ist. Will man seine Suppe erst nach der eigentlichen Hauptspeise verzehren, so ist das sein gutes Recht, solange noch genügend davon im Topf ist. Nebenbei bemerkt, sind Suppen neben Brot das A und O der Fansteiner Küche. Eine heiße Schmollknollenbrühe ist nicht nur äußerst gesund, sondern schmeckt auch vorzüglich! Wenn zu viel Saft der Schmollknolle hineingepresst wurde, kann sie bei einem schlechten Koch zwar etwas bitter schmecken, doch mit ein bisschen Vorsicht und Fingerspitzengefühl ist selbst dies zu bewältigen. Im Notfall kann man noch ein paar Möhren dazuschnippeln oder einfach die Hälfte wegschütten und den Rest von vorne machen.
Eine Hauptspeise, die sich über enorme Beliebtheit erfreut, ist der geräucherte Kokormo-Spieß im Flammkrautmantel. Diese nicht nur würzige, sondern dank des Flammkrauts auch ziemlich scharfe Mahlzeit, bringt die Geschmacksknospen zum Brodeln. Die Kokormos – kleine, flugunfähige Vögel von rundlicher Gestalt, die zuhauf lautstark durch die Wälder Fansteins düsen – lassen sich leicht fangen, sind in großer Stückzahl vorhanden und vermehren sich wie die Pest. Ein kluger Mann ging einst her und begann die eigentlich fad schmeckenden Vögel mit Flammkraut zu verzehren und siehe da: ein Meisterwerk war vollbracht. Manche Köche füllen die toten Tierchen sogar mit den verrücktesten Zutaten! Sollten Sie je in ein Gasthaus in Fanstein einkehren, so scheuen Sie sich nicht und greifen Sie zu. Ansonsten wäre es eine Schande und Ihnen würde etwas wahrhaft Köstliches entgehen.
Meine absolute Lieblingsspeise aus Fanstein ist jedoch der Mädelsbeer-Brei. Ach du meine Güte, bei den Göttern! Er ist süß, aber nicht zu süß und schmeckt, als würde man von den namensgebenden Mädels nicht nur geküsst, sondern bekäme eine unvergessliche Nacht von ihnen geschenkt, wenn Sie wissen, was ich meine! Davon kann man sich nicht satt essen. Man stopft so viel in sich hinein, bis die Knöpfe des Hemdes knallen und dem Gegenüber das Augenlicht stehlen. Nur eine kleine Anmerkung hier: Dies sollten Sie wirklich erst am Ende essen, ansonsten verderben Sie sich den Appetit auf alles andere am Tisch. Der Brei kräftigt enorm nach einem anstrengenden Tag und zaubert selbst dem frustriertesten Arbeiter ein Lächeln auf die Lippen.

Mit freundlichsten Grüßen wünsche ich guten Appetit,
Bores Prionta

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