Archiv der Kategorie: Die Welt Falensia

Alles rund um die Fantasy-Welt, in der meine Geschichten angesiedelt sind!

Bestiarium – Fleischgolem

Es ist ein reines Gerücht, dass Fleischgolems gefährlich sind. Wirklich, das ist Humbug! Sie werden erst gefährlich, wenn du dumm genug bist, von ihnen entdeckt zu werden.“ – Klumpbert Hinnisch

Einst kannte ich jemanden, der einen Fleischgolem zu Gesicht bekommen wollte. Als ich ihn wiedergesehen habe, hatte er kein Gesicht mehr von dem man reden konnte … Eigentlich hatte er gar nichts mehr … Bis auf seine neuen Sandalen, an denen ich ihn auch erkannt habe. Jetzt sind es meine Sandalen.“ – Zereïn der dichtende Wandersmann

Erst seit kurzem treiben diese faszinierenden und zugleich abstoßenden Kreaturen ihr Unwesen auf dieser Welt. Ziellos wandern sie umher und ihr Ursprung ist unbekannt, doch man geht davon aus, dass sie jemand künstlich erschaffen hat. Sie sind wahrlich Berge aus verwesendem Fleisch, stinken und zerstören alles, das ihrer unendlichen Wut nicht zu entkommen vermag. Bestiarium – Fleischgolem weiterlesen

Bestiarium – Rhyqui’os

Die wahre Stärke Philitiens liegt nicht in der Zahl ihrer Krieger, wohl eher an den Rhyqui’os, die durch ihre Lüfte gleiten.“ – Chrolos Tumbukis

Das Federkleid eines Rhyqui’os bestimmt seinen Wert. Die seltenensten tragen die Farbe des Himmels, was meist einen strategischen Vorteil darstellen kann.“ – Manifis Thuloris

Zwischen den Menschen aus Philitien und den Dwygeln aus Karlitien bestand schon seit eh und je eine enge Verbindung. Sie betrieben Handel und da Philitien schon immer für seinen immensen Reichtum bekannt war, bezahlte es die Dwygel für alles Mögliche. Dwygel, wie Sie sicherlich wissen, sind immerhin für ihr überragendes Geschick in der Technik, Schmiedekunst, wie auch in filigranen Angelegenheiten bekannt.*

Die meisten Menschen wissen wohl gar nicht, dass die auf den Karlitischen Inseln beheimateten Dwygel auch diverse Kreaturen züchten. Aus solchen Zuchtanstalten entstammen unter anderem die sogenannten Rhyqui’os, eine Kreuzung aus Drache und Vogel. Da Rhyqui’os durch Zucht entstanden sind, kann man sie für gewöhnlich nirgends in freier Natur auffinden. Manchen Berichten zufolge sollen allerdings einige entkommen sein und sich nun in den Gebirgen Karlitiens herumtreiben. Bestiarium – Rhyqui’os weiterlesen

Falensischer Reiseführer – Echenon

Häufig streife ich wochenlang durch die Länder, nur um der Kritik meiner Frau zu entgehen.“ – Isolkis Fenre

Echenon hat mich eigentlich nie interessiert, bis ich vom Spiegel von Echenon erfahren habe.“ – Manifis Thuloris

 

Viele glaubten, dass das Königreich Echenons durch einen Putsch oder eine Intrige eines fremden Landes unterging, doch dem kann man nur widersprechen. Wer durch die Einöde Echenons marschiert, der wird rasch den grauen, seltsam schmierigen Boden bemerken. Es ist ein tristes Land, fern jeglicher göttlichen Macht, das mit einer meterdicken Ascheschicht bedeckt ist und durch selbige auch einen Großteil der Bürger verloren hat. Doch wie soll in einem Land, in dem weit und breit kein Vulkan zu sehen ist, von Asche förmlich überschüttet werden? Falensischer Reiseführer – Echenon weiterlesen

Falensischer Haustier-Ratgeber – Der Nimmerling

 

Was würde ich nicht dafür tun, einen Nimmerling zu Gesicht zu bekommen. Seit Stunden sitze ich hier nun, und keiner traut sich hervorzukommen.“ – Willi’jhom das Blumenkind

Mein Vetter übte sich einst im Holzfällen. Seit er ihre Stimmen gehört hat, macht er um jeden Wald einen großen Bogen …“ – Friederich der Gute

Nimmerlinge werden häufig als Fabelwesen beschrieben, Kreaturen, die nur im Geiste existieren und nirgendwo sonst. Sie gelten als die Sprachrohre der Bäume, falls diese ungesprächigen Pflanzen wirklich je etwas zu sagen hätten. Diese Geister können sich in Luft auflösen, so heißt es; dies mag wohl der Grund sein, warum keiner an ihre Existenz glaubt. Oft werden sie als ein etwa schädelgroßer, haselnussähnlicher, brauner Körper beschrieben, mit drei tiefen, leeren, schwarzen Löchern; jeweils bei den Augen und beim Mund. Aus ihren Schalen hängen schlaksige Arme und kurze Beine und viele verzieren ihren Körper entweder mit den Blättern des Baumes, den sie als Heim beanspruchen, oder mit Ästen, Zweigen oder Ähnlichem. Wenn ein Nimmerling aufkeimt, ist das Erste, das er zu tun hat, sich seinen Lebenspartner zu suchen. Manche behaupten, dass Nimmerlinge dies aus gar nicht so selbstlosen Gründen machen, denn sie profitieren daraus mehr, als man denkt. Es mögen zwar reine Baumgeister sein, Wesen, die sich gar nicht bis kaum ernähren müssen – beziehungsweise noch nie dabei gesehen worden sind – dennoch scheinen sie die Kraft der Bäume anzuzapfen. Nun mögen Sie mich vielleicht als verrückt erklären, als einen Spinner, da noch nie jemand beweisen konnte, wirklich einen zu Gesicht bekommen zu haben, aber ich habe einen gesichtet. Glauben Sie mir, es ist auch schwierig, so etwas zu beweisen. Entreißt man den Nimmerling seinem liebgewonnen Freund – dem Baum – verkümmert er innerhalb weniger Stunden und zerfällt in feinste Brösel, nachdem er geklagt und geweint hat, wie ein Säugling. Auch die Pflanze leidet darunter und wird unter Umständen krank, geht ein oder wird anfällig für Schädlinge. Bemerkenswert dabei ist, dass diese Verbindung so eng verknüpft zu sein scheint, dass kein anderer Baum dem Nimmerling wieder auf die Beine helfen kann; oder auch umgekehrt. Falensischer Haustier-Ratgeber – Der Nimmerling weiterlesen

Falensischer Haustier-Ratgeber – Der Pumanha

Wer behauptet, Katzen seien wasserscheu, hat wohl noch nie einen Pumanha auf Pirsch erlebt …“ – Klumpbert Hinnisch

Die Krallen mag dieses Biest gegen Schwimmhäute eingetauscht haben, doch das macht es mit seinem Heißhunger wieder wett.“ – Zereïn, der dichtende Wandersmann

Sie haben sich also dazu entschlossen, einen Pumanha zu halten. Trauen Sie meinem fachmännischen Rat und hören Sie auf meine nächsten Worte: Sie sind wohl komplett verrückt.

Ein Pumanha ist ein Einzelgänger und wohl nicht umsonst in sumpfigen Wäldern beheimatet, denn sein Körper ist an diese Umgebung perfekt angepasst. Kaum eine Kreatur kann seiner geballten Stärke standhalten und seinen flinken Bewegungen entfliehen. Doch lassen Sie sich nicht von seinem belämmert wirkenden Aussehen täuschen! Die gewaltigen, mondförmigen Glubschaugen durchbohren nicht nur Nacht und Nebel, nein! Dem Pumanha ist dadurch auch das mühelose Erkennen der Beute unter Wasser ermöglicht. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, dass die klobigen Kugeln selbst viel mehr sind als einfache Apparaturen zum Sehen, wie es beim Menschen der Fall ist. Angeblich sollen sie damit unter Wasser jegliche Vibration spüren können, die von potentieller Beute ausgeht, um somit selbst in trübem Gewässer problemlos Opfer zu finden. Falensischer Haustier-Ratgeber – Der Pumanha weiterlesen

Im Angesicht des Turms

Er teilt den Horizont
Wie kein anderer es vermag
Regt Angst ein ganz gekonnt
Nicht nur heut, sondern jeden Tag

Ragt bis in die Wolken hinein
Steht felsenfest bis in alle Ewigkeit
Die Fassade, so dunkel, so unrein
Voll Schatten und unendlichem Leid

Nur das Böse lauert in ihm
Gierig durchbohrt mich sein Blick
Zwingt mich in die Knie
Nun gibt es kein Zurück.

~ Vincent Theodor Thomas

Auszug aus Kapitel 1

Kapitel 1

Die Geschichte der Morgenröte

1

Kaum hatten sie den Gipfel des Silberberges erklommen, hörten sie es bereits schnauben und stauben. Sodann schlugen zwei schwere Schwingen in den Eiswinden und der Drache Irkarchil zeigte sein silbernes Antlitz. So schön er vielleicht anzusehen war mit seinem silbrigen Glanz, so blutrünstig war er auch. Doch die beiden Helden ließen sich nicht von ihrer Aufgabe abbringen. Entschlossen packte Ulrich seine Klinge und zog sie aus der Scheide …“, der alte Mann klopfte dabei auf die Scheide an seinem Körper, in der das alte Schwert steckte. „und rief dessen Namen mit lauter Kehle: ‚Langharon, leih mir deine Kraft um dieses Untier zu spalten‘ …“, seine Stimme wurde lauter und lauter während die Kinder zurückhuschten, „ ‚und es in die Ewigkeit zu verdammen, in die es gehört!’“ Auszug aus Kapitel 1 weiterlesen

Prolog

Langsam teilte sich der Nebel vor ihnen, wie ein Vorhang, den man vorsichtig zur Seite schiebt, da man nicht weiß, ob man das, was dahinter steckt, wirklich sehen will. Die Sicht wurde frei, doch lag das wirklich in ihrem Interesse? Welche schrecklichen Dinge würden sich ihnen offenbaren? Plötzlich zeichnete sich der berüchtigte Turm vor ihnen ab. Mächtig. Imposant. Dominant. Seine Spitze wurde von grauen Wolken umtänzelt, die ihnen schelmisch den Anblick des Himmels verweigerten. Als wäre dies nicht schon genug, in dieser trostlosen Gegend. Doch einen Vorteil hatte es, dass sie endlich ihr Ziel erreicht hatten, denn somit hatten sie den Sumpf verlassen, der mit ihren Köpfen gespielt und einige von ihnen in Marionetten der Dunkelheit verwandelt hatte. Sie hatten Freunde verloren, Verbündete. Doch bald sollte alles ein Ende nehmen. Prolog weiterlesen